Das 17. NCN - wieder ein Höhepunkt im Jahr - Seite 4 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Freitag, den 20. September 2024 um 00:00 Uhr
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Das 17. NCN - wieder ein Höhepunkt im Jahr
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Sonntag – Abschied mit Feuerwerk und Freude auf nächstes Jahr

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Wie immer beim NCN ist auch der letzte Tag des Festivals geprägt von vielen Höhepunkten. Bereits Tention Control gaben den Einstand auf der Amphibühne. TENSION CONTROL wurde 2016 in Osnabrück von Michael Schrader als Oldschool EBM Band gegründet. Analoge Synthesizer mit analogen Drumsounds sind die typischen Merkmale von TENSION CONTROL, inspiriert von Bands wie DAF, NITZER EBB und JÄGER 90. Die Texte sind nicht auf eine Sprache beschränkt. Sie finden beides - Deutsch und Englisch. Das wurde auch beim Konzert deutlich, das durch Songs aus dem aktuellen Album „Industrielle Revolution“ aus dem Jahre 2023 geprägt war.



Ein Wiedersehen gab es mit Klez-E. Tobias Serfling war bereits mit seiner Band beim diesjährigen WGT dabei und wir führten im Vorfeld ein Radiointerview mit ihm. Auch auf dem NCN überzeugte die Band mit Postpunk in einem emotionalen Stil, der an The Cure erinnert, ein großes Vorbild von Tobias. Die deutschen Texte von Klez-E sprechen oft die aktuelle politische Situation an.  Songs aus dem aktuellen Album „Erregung“ dominierten das Set von Klez.E. Die Band nennt sich nach einem Computervirus, der in den 1990-er Jahren viele Großrechner lahmlegte.

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Freude des NDH und des Gothic-Rock kamen bei Stoneman auf ihre Kosten. Die Schweizer hatten ihr aktuelles Album „NEU“ mitgebracht, das sich durch das Set zog. Darunter Songs, wie „Korrekt“, „Ferrari Pferd“ und „Helene“. Doch auch Eiskalt, Goldmarie und Mord ist Kunst, einige Klassiker der Rocker, gehörten natürlich in das 40-minütige Programm.
Konzerte in der Kuppelhalle auf der Alten Messe

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Klassische musikalische Höhepunkte brachten Trans-X mit nach Deutzen. Veranstalter Holger Troisch gefällt es, Bands aus seiner Jugend heute wieder zu hören und sie dem jungen Publikum vorzustellen. Doch auch viele Gäste erinnerten sich an die Hits, die Trans-X damals in der Fernsehsendung Disco spielte. Für viele war es die einzige Möglichkeit bekannte Band aus dem Westen so einmal zu Gesicht zu bekommen. Tans-X  mit Gründungsmitglied und Sänger Pascal Languirand aus Montreal eröffneten mit dem Millionseller „Feel the Passion“ und beschlossen das Konzert mit ihrem Welthit „Living on Video“, der durch die Hitparaden rund um die Welt ging. Das Originalvideo am Bühnenhintergrund brachte die Nostalgie noch einmal extensiv in die Herzend der Besucher.

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Eine Überraschung für viele war die türkische Künstlerin Gözde Düzer, die jetzt in Stockholm lebt. Unter dem Namen Aux Animaux begeisterte sie in einer dynamischen und sehr persönlichen Show nicht nur die Fotografen. Sie spielt Bass und Theremin und bezeichnet ihre Musik als Hauntwave. Inspiriert ist sie vom Sound der Horrorfilme der 1980-er Jahre. Der französische Projektname aux animaux bedeutet übersetzt „für die Tiere“ und verweist auf die Tierrechtsbewegung und den Veganismus.

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Für die Freunde des Neofolk konnte endlich Har Belex aus Spanien nach Deutzen zurückkehren. HAR BELEX wurde von Manix S. und Salva Maine gegründet. Diese beiden Musiker haben anerkannte Karrieren in der Elektro-EBM-Szene. Sie schaffen einen persönlichen Neofolk, der in perfekter Balance die Coolness und Nostalgie der musikalischen Ästhetik des deutsch-nordischen Neofolk und die klassische und evokative Kadenz des mediterran beeinflussten Neofolk integriert. Die Songs vermitteln Schönheit Emotion und Leidenschaft. Sie singen von Liebe zur Natur, von der Geschichte, von Religion bis hin zu dem dunkelsten Gesicht der Menschheit. Diese scheinen die Musiker hinter sich gelassen zu haben und möchten die Gefühle retten, die wir in unserer Technologie und Ideologie geprägten Zeit als begraben glaubten. Hier nur ein paar Songs, die erklangen: Jentilarri, A Ray of Moon, Annual, Pathways und Springtime.


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Frozen Plasma ist ein Synth Pop Duo, bestehend aus Felix Marc und Vasi Vallis aus Hanover, gegründet 2005. Auf der Waldbühne war für die Fans kein Halten mehr.


Postpunk und Darkwave aus Istanbul brachten Ductape mit nach Deutzen. Das Duo besteht aus Çagla & Furkan Güleray. Beide haben einen eigenen Sound kreiert, der in die Beine geht. Ihr neuestes Werk „Echo Drama“, erschien als EP im Februar 2024. Erfolgreich haben sie sich als Remixer am Album Wiborg von Wiborg versucht und sich den Song „Unter Menschen“ vorgenommen.


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Zeraphine und Dreadful Shadows bezeichnen die Anfänge von Sven Friedrich. Der Berliner Musiker kommt aus dem Dark Metal und dem Gothic Rock. Aktuell schwebt er elektronisch durch die populäre dunkle Musik und ist mit Solar Fake allgegenwärtig. Seine früheren Projekte sind jedoch nicht tot und so gibt es hin und wieder Konzerte im Gothic Rock Sound. Die bekannten Songs von Zeraphine zeigten, dass diese noch in sehr guter Erinnerung sind. Fast jeder Song konnte mitgesungen werden, so sind diese Melodien noch im Ohr. Zeraphine wurde im Jahre 2000 von Sven Friedrich und Norman Selbig, ehemalige Mitglieder von Dreadful Shadows, gegründet.
Lieber Allein, Die Macht in mir, Louisa, Ohne Dich, No Tears und Sterne sehen brachten Gedanken an die Zeiten der frühen 2000-er Jahre zurück. Mit Wirklichkeit erklang dann das wohl bekannteste Lied von Zeraphine.

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Headliner und letzter Höhepunkt waren beim 17. NCN in Deutzen Northern Lite. Im Jahre 1997 war noch Techno die vorherrschende Musikrichtung von Northern Lite. Doch im Laufe der Jahre entwickelte sich die dominierende musikalische Richtung, die sich am besten als Elektropop mit rockigen Riffs beschreiben lässt. So entstanden über die Zeit 21 Alben. Die Thüringer Band versetzen die Fans vor der Amphibühne in Feierlaune, denn Musik und Gesang regten unmissverständlich zum Tanzen an. Musikalisch gab es eigentlich nichts Besseres als damit entspannt, ein ebenso entspanntes Festival ausklingen zu lassen.


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