Das 17. NCN - wieder ein Höhepunkt im Jahr - Seite 2 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Freitag, den 20. September 2024 um 00:00 Uhr
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Das 17. NCN - wieder ein Höhepunkt im Jahr
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Freitag, Tag der großen und neuen Namen

Wenn „Oberer Totpunkt“ live zu erleben sind, gibt es kein Halten. Schon zu früher Stunde versammelten sich Hunderte vor den Parkbühne, um die ganz besondere Show von Bettina Bormann und ihrer so vielseitigen Begleitung. Mit viel Performance, unterstützt durch Dirk Jordan, der als DJ [Reaktor-4] weltweit auflegt und keinen im Saal ungerührt lässt, gingen die Songs über die Bühne. Instrumental wird hier einiges geboten: Trommel, Keyboard, Schlagzeug, Gitarren und ein überdimensionaler Hammer beherrschen die Bühne. Dazu kommen noch die einmaligen Texte der Frontfrau Bettina, die aus den Herzen der Zuhörer zu sprechen scheint. Einige hatten sogar die gesprochen Texte im Kopf. Ob mit Masken, Kopfschmuck oder blutverschmiert, die Inhalte der Musik werden visuell umgesetzt. Die Setliste las sich, wie ein „Best of“, das es auch in Kürze von der Band geben wird: Blutmond, Langfristig, Rattenfänger, Dia de la Muertos, Alltag mach tot, Hamburg, Meine Welt, Die Krieger und Paul ist tot.

Im Anschluss an die Show hatten wir als Sendung „Die Welt der dunklen Musik“, die Gelegenheit mit der gesamten Band zu sprechen und ein wenig ausführlicher mit Dirk Jordan zu plaudern. Die Interviews sind auf der ersten Seite des Berichtes zu finden.

Freitag brachte einige Ãœberraschungen

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Auf der Kulturbühne waren Trepaneringsritualen zu erleben. Hinter dem schwer über die Zunge gehende Bandname verbirgt sich ein schwedische Dark-Ambient / Industrial Projekt. Gegründet hat es 2008 Thomas Martin Ekelund in Göteborg. 2017 kam Peter Johan Nijland hinzu. Es ist Ritualmusik, die sich in die Schädel der Beteiligten bohrt und alle Sinne berührt.
Durch ihre außergewöhnliche Maskierung sind die Akteure zu Beginn auf der Bühne nicht zu erkennen. Der Sänger hatte eine Schlinge um den Hals und den Kopf total verhüllt. Der Mann am Schlagzeug trug einen Haar Zopf über den Kopf gestülpt. Verzerrte Stimme und verschiedene mystische Industrial-Geräusche eröffnen das Konzert. Es ist Musik, die unbedingt auf die Kulturbühne passt, und zudem auch etwas zum Entdecken. Hoffentlich ist es auch gelungen.

EBM der direkten Art und im alten Stil brachen T.A.N.K. auf die Waldbühne. Was 2001 im szenerelevanten Dessau mit dem schönen Namen „Taktischer Angriff (auf`s) Nervenkostüm“ als Ein-Mann-Projekt begann, hatte sich live mittlerweile rar gemacht. Daher freuten sich die Anhänger dieser Richtung ganz besonders auf diese Band auf der Waldbühne.

Zur gleichen Zeit spielen Mängelexemplar auf der Parkbühne. Die Musik ist eine Mischung aus Neuer Deutscher Welle mit düsteren Texten. Die Akteure, das sind Gesang Lilli B., Joa H. an den Musikmaschinen und Mängelexemplar ist ein Synth-Wave-Duo aus Düsseldorf, das 2011 gegründet wurde.


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Für manchen Besucher eine Neuentdeckung, doch für Liebhaber ein lang erwartetes Wiedersehen waren V2A auf der Waldbühne. Ihr Outfit gleicht Wesen aus der Fantasiewelt im leichten Military Look. Die Beiden Mechanized und Drohne begeistern durch ihren EBM-Sound mit Industrial. „Geboren in einer Welt aus Feuer und Blut, auferstanden aus der Asche der Alten Welt kommt V2A – die weltberühmte postapokalyptische Industrial-Band“, so kann man sie treffend beschreiben.
Der Gegensatz ist Synthpop und Coldwave mit TÜSN auf der Parkbühne. Hier beherrschen die Melodien und eine emotionale Stimme den Sound. Sänger und Songwriter Stefan „Snöt“ Fehling und Schlagzeuger Tomas Golabski lernten sich bereits während ihrer Schulzeit in Nordhessen kennen. Die Songs sind in Deutsch und auch der Titelsong „Am Ende bleibt dir nichts“ des dritten Albums durfte bei dieser Show nicht fehlen. Zum Schluss gab es einen Song am Klavier, der wie Stefan sagte, nicht bei einem TÜSN Konzert fehlen darf.

Was wäre ein NCN ohne einen Publikumsliebling. In diesem Jahr begeisterten Honey und seine Mädels von Welle Erdball die Besucher. Auf der Waldbühne wurde bis zum letzten Ton gefeiert. Zu dieser Show waren Schaufensterpuppen auf der Bühne zu sehen. Mit viel Charm und guter Laune sendete die Welle Erdball ihre Hits in das All und in den Kulturpark Deutzen.

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Sie kommen aus Malmö und bringen einen großartigen Mix aus Synthpop, Dark Wave, Electro und Postpunk mit dem sie für mächtig Furore in der skandinavischen Indieszene sorgen. ABU NEIN, das ist ein Zusammenspiel aus der tiefen Stimme von Frontfrau Erica Lilundqvist und Henrics klarer Stimme. Die Songs gehen unter die Haut, man kann nicht stillstehen. Düstere Melodien im fesselnden Klanggewand begeistern die Fans vor der Bühne.













Veranstalter Holger Troisch begrüßt persönlich auf der Bühne Klangstabil, eine dieser Bands, die für ihn alles bedeuten.








Klangstabil formierten sich bereits 1994 in Süddeutschland. Die beiden Musiker Maurizio Blanco und Boris May veröffentlichten seitdem neun Alben und mehrere Compilations, EPs und Singles. Daher waren sie auch der Headliner am ersten Festivaltag. Mit einem mitreißenden Sound voller Energie und trotzdem mit Gefühl können beide von der ersten Sekunde begeistern. Beide überzeigen durch klare Gesangsstimmen, wobei Boris englische und Maurizio auch italienische Texte verarbeiten. Es war ein gelungener Abschluss des ersten Festivaltages.

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